Weiteres Arbeiten in Expertenteams: Epochenüberblick

4. Juni 2010 1 Kommentar

Im Werther gibt es Personen denen man Epochenmerkmale verschiedener Epochen, in Bezug auf die Selbstmordproblematik zuordnen kann.

So ist Werther der Epoche des Sturm und Drang zuzuordnen mit einem weiteren kleinen Anteil der Empfindsamkeitsepoche. Gemeinsam ist Sturm und Drang und die Empfindsamkeit die Betonung der Emotionalität gegenüber Vernunft und Verstand. Im Sturm und Drang schlägt der Empfindungsreichtum in Selbstzerstörung um. So ist auch das Schema des neuen Literaturideals im Sturm und Drang gekennzeichnet. Der Dichter, auch das Genie genannt, schaffen sich seine Regeln und Gesetze selbst, dessen einziger Gesetzgeber das Gefühl ist. Die Dichtung ist nicht auf die Erfüllung von Moralvorschriften ausgerichtet, denn Regeln und Normen verhindert die freie Entfaltung der Individualität. Das einzige Ziel ist die Erzeugung von Gefühl. Die Hauptpersonen sind oft Liebende, die oft auch Helden sind und damit auch verbundene Heldeneigenschaften besitzen und die auch an ihren Überzeugungen festhalten, für sie kämpfen und sich selbst zu helfen wissen. Wenn nun aber ihr Leben aus Elend und Hoffnungslosigkeit besteht, so ist Selbstmord der einzige Ausweg daraus.

Selbstmord wird als eine Opfertat oder auch als eine Selbstbestrafung angesehen, die die Befreiung der bestehenden Grenzen ermöglicht. Bei Werther ist es genauso durch seine unglückliche und hoffnungslose Liebe zu Lotte, begeht er Suizid, weil er weiß, dass er sie nicht besitzen kann. Doch dann hofft er durch seine Opfertat auf ein besseres Leben mit Lotte, nach dem Tod (S.123, Z.13ff). Sein Wunsch Lotte zu besitzen, versetzt ihn in einen Besinnungslosen Gefühlszustand (S. 123, Z. 20) und so steht die Emotionalität wieder höher als die Vernunft und der Verstand. Auch sagt Werther von sich selber „meine Leidenschaften waren nie weit vom Wahnsinn“ (S.55, Z. 6f) und „ich habe Mut zu sterben“ (S. 122, Z. 33), daraus kann man wieder entnehmen, dass alle Gefühle und Leidenschaften über die Vernunft hinausgehen und Werther auch ein Held ist, denn er ist mutig genug zu sterben.

Dies alles steht aber im Widerspruch zur Epoche der Aufklärung, denn diese besagt, dass die Vernunft dem Gefühl weit überlegen ist und positive Tugenden wie Mäßigung, Nüchternheit und Geduld sind. Dieses Menschbild passt genau zu Albert, der im Gegensatz zu Werther steht. Er lässt sich nicht von seinen Gefühlen leiten und ist ein sehr beherrschter Mann, der auch wenig „üble Laune“ hat (S.49, Z.8). Außerdem sieht er Selbstmord als „töricht“ und als eine „schwäche“ an, denn es ist „leichter zu sterben als ein qualvolles Leben standhaft zu ertragen“ (S. 55, Z. 22f). So kann man wieder erkennen, dass er ein vernünftiger Mann ist, der sich nicht wie Werther von seinen Leidenschaften hinreißen lässt und so seine ganze Besinnungskraft verliert (S.54, Z. 30ff).

Welcher Epoche ist „Die Leiden des jungen Werther“ zuzuordnen?

Der Briefroman „das Leiden des jungen Werther“ von Johann Wolfgang Goethe kann man der Epoche des Sturm und Drang zuordnen, da es durch starke Gefühlbetontheit gekennzeichnet ist. Die Natur kommt stark zum Ausdruck und wird vergöttlicht. Sie wird von Werther als „paradiesische Gegend“ bezeichnet (S. 6, Z.18) und als unendlich reich, die allein den großen Künstler bildet (S15, Z.14f).

Auch ist die Sprache ein weiteres Kennzeichen der Sturm und Drang Epoche. Werther baut in seinen Briefen an Willhelm Ellipsen ein, indem er einfache Satzteile weglässt, die sich der Leser dann selbst zusammenschließen muss. Ein Beispiel hierfür: „ Dich zu verlassen, den ich so liebe, von dem ich unzertrennlich war, und froh zu sein!“ (S.5, Z.3). Außerdem setzt er auch mitten in die Sätze Gedankenstriche, Ausrufezeichen und Fragezeichen, dieses man im ersten Brief erkennen kann. Des weiteren gibt es auch keine Versform und auch keinen Dramenaufbau.

Weitere Arbeiten der Epochengruppe bei:

http://pastefka.wordpress.com/

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Aufgabe: Wie stellt Werther sich in seinem ersten Brief selbst dar?

Berücksichtigt: Seine Erfahrungen mit anderen Menschen, sein Verhalten bei auftretenden Problemen, die Rolle der Außenwelt,und das Gefühlsleben, die Bedeutung die das Herz für ihn hat und sein Sprachstil.

26. April 2010 3 Kommentare

Werther stellt sich in seinem ersten Brief, als einen fürsorglichen und nachdenklichen jungen Mann dar, der immer wieder über vergangene Geschehnisse nachdenkt.
Dieses will er aber ändern, indem er das Vergangene vergangen sein lassen will und nur das gegenwärtige genießen will (S.5, Z.21).

Hinzu kommt, dass er sich gegenüber seiner Mutter als Verantwortungsbewusst darstellt und als jemand der sein Wort hält. Das wird deutlich, an den Worten die er Wilhelm schreibt „Du bist so gut meiner Mutter zu sagen, dass ich ihr Geschäft bestens betreiben und ihr eh`stens Nachricht davon geben werde“ (S.6, Z.1- 3).
Also ist er seiner Mutter gegenüber sehr hilfsbereit und optimistisch, denn er ist davon überzeugt, das alles gut gehen wird (S.6, Z.11).

So könnte man auch denken, dass Werther auch selbstlos ist, indem er seine Heimat verlässt, um seiner Mutter einen Gefallen zu tun, dabei selber aber seinen besten Freund zurück lässt, von dem zum Ausdruck kommt, dass es für Werther sehr schwer war ihn zu verlassen, da die beiden unzertrennlich waren und Werther ihn sehr liebt (S.5, Z.2-4).
Doch viel mehr, kommt ihm die Gelegenheit zu verreisen gerade gelegen, denn er hatte nicht nur angenehme Zeiten in seiner Heimat. Das wird sehr deutlich bei den Worten die er direkt am Anfang seines Briefes geschrieben hat „Wie froh bin ich, dass ich weg bin“ (S.5, Z.1).
So versucht er seinen Problemen die er in seiner Heimat hatte, zu entfliehen um einen neuen Lebensabschnitt in Erwägung zu ziehen, ohne an Leonore mit der er anscheinend Differenzen gehabt hat, zu denken. Bei den Geschehnissen mit Leonore ist er sich selber allerdings zunächst, keiner Schuld bewusst. Doch als er ein bisschen darüber nachdenkt, fragt er sich ob es nicht auch an seinem Verhalten lag, dass  Probleme zwischen Leonore und ihm entstanden sind (S.5, Z.13- 14).

Des weiteren lässt Werther sich fort von seiner Heimat, in einem Gartenhaus nieder, dass von Natur umgeben ist, denn die Stadt ist für ihn unangenehm (S.6,Z.25).
So spielt auch die Natur eine wesentliche Rolle in seinem Leben, da diese ihm hilft, seines Herzens Enttäuschungen zu überwinden und Heilungsprozesse zu ermöglichen. Das Herz wird oft mit der Natur zusammen erwähnt, sodass man diese auch miteinander verbinden und ein Zusammenhang feststellen kann.
„Die Einsamkeit ist meinem Herzen köstlicher Balsam in dieser paradiesischer Gegend, und diese Jahreszeit der Jugend wärmt mit aller Fülle mein oft schauderndes Herz“ (S.6, Z.17- 20).
Die Natur schenkt ihm  einen neuen Blickwinkel, mit dem er die Vergangenheit und damit auch seine Herzensangelegenheiten ruhen lassen kann, um sich auf das gegenwärtige konzentrieren zu können.

Werthers Sprachstil ist sehr gebildet und hoch, sodass er sich von den Menschen der Unterschicht, mit denen er am liebsten verkehrt, sehr unterscheidet. Sein schreiben beruht auf gefühlvolle Ebene, worin er all seine Gedanken zu Papier bringt.

Charakterisierungen: Werther

21. April 2010 1 Kommentar

Werther ist ein hilfsbereiter Mann, der sich um seine Mutter kümmert, indem er ihre Erbschaftsahngelegenheiten regelt. So reist er zu seiner Tante und lässt sich abseits der Stadt in einem Gartenhäuschen nieder, denn das Leben in der Stadt findet Werther unangenehm (S.6, Z.25).
Die Natur hingegen liebt er und fühlt sich wohl wenn er sich dort befindet (S.6, Z.17). Außerdem mag er auch die Einsamkeit, wenn er sich in einer „paradiesischen Gegend“ befindet (S.6, Z.18) und fühlt sich mit der Natur verbunden.
Werther schließt viele Bekanntschaften vor allem mit Leuten die niedrigeren Ständen und nicht dem Adel angehören(S.9Z.16). Er ist ein sozialer, hilfsbereiter und nachdenklicher Mann, der sich über die unterschiedlichsten Dinge Gedanken macht, so wie zum Beispiel, was das Herz des Menschen ist (S.5, Z.2). Außerdem hat Werther noch weitere Begabungen, wie das Zeichnen, das Lesen der griechischen Sprache und einen guten Umgang mit Kindern. Er beschäftigt sich mit ihnen und spielt mit ihnen, sodass er ein gutes Verhältnis zu ihnen hat (S.33, Z.21). Des Weiteren ist er noch in Charlotte verliebt und entzückt von ihr.

Charlotte

21. April 2010 1 Kommentar

Charlotte ist die älteste Tochter von neun Kindern, dessen Mutter verstorben ist und sie nun die Mutterrolle übernommen hat. Nach den Worten Werthers ist sie ein liebenswürdiges Geschöpf, welches vollkommen ist, mit einer schönen Gestalt, von mittlerer Größe, schwarzer Augen, lebendige Lippen und frische muntere Wangen, die seine Sinne gefangen halten. Charlotte bringt auch eine Leidenschaft für Bücher und für das Tanzen auf und ist an Albert vergeben.

Albert

Albert ist ein braver und lieber Mann, der mit Charlotte verlobt ist und auch Respekt vor ihr hat (S.48, Z.22+ 27). Außerdem wird Albert von vielen Menschen geachtet, selbst von Werther, da Albert sehr gelassen zu Werther ist. Er hat auch kaum schlechte Laune und besitzt viel Gefühl (S.49, Z.6+ 7) und eine ehrliche Art, wogegen er sich auch gegen das Thema Selbstmord ausspricht und dieses er nicht mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Albert ist auch ein Erfolgreicher und angesehener Geschäftsmann, weswegen er oft seine Verlobte und spätere Frau Charlotte allein lassen muss.

Wilhelm

Wilhelm ist keine auftretende Person in Werthers Briefen, sondern der Empfänger von Werthers Briefen. Er ist ein guter Freund von Werther und seine Vertrauens- und Bezugsperson, mit dem er alle seine persönlichen und intimen Gedanken teilt.

Zusammenfassungen aller Szenen

Szene1:

Die erste Szene spielt 1609 in Padua. Galilei ist ein Mathematiker der sich ganz der Forschung hingibt. Er ist Lehrer an der Universität und unterrichtet Privatschüler, darunter auch Andrea, der Sohn seiner Haushälterin. Galilei will das Kopernikanische Weltsystem beweisen, dass der Kirche aber missfällt. Denn diese glaubt fest an das ptolemäische Weltbild ( geozentrisches Weltbild ). Außerdem hört er von einem Fernrohr das in Holland hergestellt wurde und verbessert dieses.

Szene2:

Galilei überreicht der Republik Venedig das verbesserte Fernrohr, dass er als seine neue Erfindung ausgibt.

Szene3:

1610 findet Galilei Beweise, mithilfe des Fernrohrs, für das Kopernikanische Weltsystem. Aßerdem will er nach Florenz und die Mönche vom neuen Weltbild überzeugen. Diese widerspricht aber alle Astronomie von zwei Jahrtausende.

Szene4:

In Florenz versucht Galilei die Gelehrten von dem Kopernikanischen Weltsystem zu überzeugen. Dies misslingt aber, da sie sich weigern durch das Fernrohr zu sehen und seine Forschung ablehnen.

Szene5:

Die Pest bricht aus und Frau Sarti, seine Haushälterin wird krank und Andrea und Virginia, seine Tochter werden mit der Kutsche aus der Stadt geschickt. Andrea kommt aber nach drei Tagen wieder, da er von der Kutsche springt und zurück kommt. Trotz Widerstand und Pest will Galilei in der Stadt bleibenum weiter zu forschen. So sammelt er weitere Argumente, die er den Geistlichen in Rom vorlegen will.

Szene6:

Die Sechste Szene spielt sich 1616 ab. Galilei geht zum Vatikan um seine Entdeckungen vorzulegen, die seine Lehre dann auch bestätigen.

Szene7:

Galilei nimmt mit Viginia und ihren Verlobten Ludovico an einem Ball in Rom teil. Dort führt er kein sehr erfreuliches Gespräch mit den beiden Kardinälen, Bellarmin und Barberini. Die Inquisition erklärt das Kopernikanische Weltsystem als ketzerisch und verbietet seine Lehre.

Szene8:

Galilei spricht mit dem kleinen Mönch über Wissenschaft und soziale Verantwortung. Der kleine Mönch ist unentschlossen, ob er der Kirche oder der Wissenschaft glauben soll. Galileis schweigt und seine Lehre verbreitet sich 1616- 1624 unter dem Volk.

Szene9:

Der Papst liegt im sterben und Kardinal Barberini, auch ein Mathematiker wird als Nachfolger in Erwägung gezogen. Galilei hofft durch einen neuen Papst seine Forschung forzuführen.

Szene10:

1632 ist In Florenz Fastnacht. Astronomie ist das Thema der Fastnacht.

Szene 11:

Galileis Sehvermögen verschlimmert sich. Galilei geht mit Virginia zum Großherzog um eine Audienz zu bitten und ihm ein Buch zu übergeben. Sie treffen Vanni einen Eisengiesser, der ihm rät Florenz zu verlassen. Galilei hört nicht auf ihn und so wird er zur Inquisition nach Rom beordet.

Szene12:

Papst UrbanVIII (Barberini) bespricht sein weiteres Vorgehen mit dem Inquisitor. Der Inquisitor versucht den Papst davon zu überzeugen die Lehre des Galilei zu verbieten und sagt ihm, dass in Galileis Buch die Kirche als dumm dargestellt wird. Nach anfänglichen Zögern lässt der Papst due Lehre Galileis verbieten, trotz seines Interesse an die neuen Sternkarten für die Schifffahrt.

Szene13:

1633 widerruft Galilei seine Lehre und schwört ab, dass die Sonne um die Erde dreht. Andrea und Freunde von Galilei sind enttäuscht, dass er der Kirche nicht Wiederstanden hat.

Szene14:

Die Szene spielt sich in Florenz von 1633- 1642 ab. Galilei lebt in Florenz in einem Landhaus, wo sich Virginia um ihn kümmert. Er lebt als Gafangener der Inquisition, darf aber noch ein bischen forschen. Er schreibt „Discorsi“, sein Lebenswerk zuende und macht eine abschrift, die er Andrea nach Holland mitgibt. Das Original wurde von der Kirche konfisziert.

Szene15:

1637 geligt es Andrea Galileis Bücher „Discorsi“ über die Grenze zu bringen.

http://www.cdrnet.net/kb/data/DE_Brecht.asp

Zusammenhänge zwischen Bertolt Brecht und Galileo Galilei

Bertolt Brecht hat in seinem Drama Leben des Galilei auch vieles aus seinem persönlichen Leben mit eingebracht. Zum Beispiel seine Lebenssituation. Er hat viele verschiedene Frauen gehabt und seine Kinder waren auch jeweils von verschiedenen Frauen. Galilei hat nicht viel Wert darauf gelegt, was die anderen von ihm denken könnten. Er hat versucht seine Lehre, das Heliozentrische Weltbild zu beweisen, dass seiner Meinung nach wahr war und wollte Irrtümer aufdecken, selbst als er Ablehnung von den Gelehrten und der Kirche erfahren hat. So war das auch bei Brecht und dem epischen Theater. Er hat versucht etwas neues zu machen und hoffte,dass das Publikum, durch seine Stücke zum Kritischen nachdenken angeregt wird. Bertolt Brecht wurde wegen Hochverrats angeklagt, schaffte es aber noch mit seiner Familie zu fliehen. Seine Stücke wurden verboten und ihm die Staatsbürgerschaft entzogen. Galilei wurde auch angeklagt, zwar nicht wegen Hochverrats aber wegen ketzerischen Vergehens und damit wurde auch seine Lehre verboten und er selber wurde in lebenslange Haft genommen. So haben beide Personen etwas vertreten, dass auf Ablehnung und Widerstand gestoßen ist und wofür sie die folgenden Konsequenzen tragen mussten.